Kunstraum Kesselhaus 13.03.-10.04.2016
Malerei und Wandinstallation
Anna-Maria Kursawe setzt sich in ihren malerischen Arbeiten mit modernen Stadträumen auseinander, mit dem zeitgenössischen architektonischen Raum, in dem der heutige Mensch lebt. Menschen tauchen als reduzierte geometrische Figuren auf und bewegen sich durch diese Räume. Zunehmend sind es Transiträume, die die Künstlerin interessieren, öffentliche Räume - Zwischenräume - die durchschritten werden; Warteräume, Passagen, - Orte, wo man nicht mehr da und noch nicht dort ist.
Bei den Installationen überträgt die Künstlerin die zweidimensionalen Linienführungen und Flächen in den dreidimensionalen Raum und verwischt dabei die Grenze zwischen den Dimensionen. Farbige Klebebänder, Wände, Boden und Leerraum werden mit einbezogen. Der Besucher durchschreitet und erlebt den Raum aus verschiedenen Blickwinkeln. Durch minimale Strukturierungen setzten sich neue Räume und Verhältnisse zusammen, Raumgrenzen werden aufgesprengt.
Kunstraum Kesselhaus 21.04.-24.04.2016
Arbeiten von Studierenden der Kunstpädagogik Bamberg
Kunstraum Kesselhaus 30.04.-12.06.2016
Das Spirito del Lago Projekt unterwegs
Hede Bühl, Max Bottino, Peter Gilles, Ferdinando Greco, Ale Guzzetti, Birgit Kahle, Franco Rasma, Federico Simonelli, Carolein Smit, Rebecca Stevenson, Valerio Tedeschi, Günter Weseler
Vom 30. April bis zum 12. Juni präsentiert der Kunstverein Bamberg das deutsch-italienische Künstlerprojekt Lo Spirito del Lago. Die Kölner Künstler Birgit Kahle und Peter Gilles und auf italienischer Seite Giampiero Zanzi haben vor 20 Jahren dieses Projekt auf der Isola Bella im Lago Maggiore ins Leben gerufen. Diese beliebte Touristeninsel wird von der prachtvollen barocken Schlossanlage der Borromäer und den malerischen ehemaligen Fischerhäusern bestimmt. Ein außergewöhnliches Ambiente und historische Räume bilden bis heute die Basis für jährliche Ausstellungen von deutschen und italienischen Künstlern; Gäste aus weiteren Ländern bereichern die temporären Präsentationen, - Und nun also erstmalig Lo Spirito del Lago in Deutschland, im barocken Bamberg.
Beteiligt sind Künstler, die in den letzten Jahren mehrfach bei diesem Projekt vertreten waren - allesamt arrivierte Kunstschaffende, die international in zahlreichen Museen zu finden sind, allerdings nicht unbedingt dem mainstream des Kunstmarktes folgen, sondern ihren eigenen Weg gesucht haben: auf italienischer Seite Künstler aus dem Mailänder Umkreis, etwa Ferdinando Greco, der in seinen großformatigen Bildern ausgesprochen materialreich arbeitet und dabei einer expressiv-erzählenden Darstellungsweise verbunden ist. Aus der rheinischen Kunstszene ist Günter Weseler vertreten, der in den 60er Jahren für seine atmenden Fellobjekte gefeiert wurde und derzeit eine fulminante Wiederentdeckung erfährt.
Peter Gilles hat in den 80er und 90er Jahren die Kölner Kunstszene durch Performances und Aktionen maßgeblich mitgeprägt. Körperliche Extremsituationen, die Grundlagen menschlicher Existenz – all das ist gegenwärtig in seinem wichtigsten Malmittel: dem Eigenblut. Die in Belgien lebende Carolein Smit zählt zu den innovativsten, mit Keramik arbeitenden Künstlerinnen. Ihre Tierfiguren, zunächst opulent – dekorativ erscheinend, öffnen dann aber den Blick für menschliche Abgründe. Ein leichter Horror, das Ausloten von Emotionen bis hin zu Grenzüberschreitungen ist vielen dieser Arbeiten eingeschrieben – quasi das geheime Verbindungsmoment dieser unterschiedlichen Künstler – Rabenschwarzes eben, wie es der Rabe als ständiger Begleiter des Kunst- und Ausstellungsprojektes mit sich bringt.
Dr. Hartmut Kraft, Kunstsammler und Mediziner aus Köln wird in die Ausstellung einführen.
Kunstraum Kesselhaus 21.08.-02.10.2016
Galerie KUNST IM GANG
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog sowie 2 Serien mit jeweils 10 Originalen (Acryl und Schellack auf Papier)
Stadtgalerie Villa Dessauer 08.10.-20.11.2016
Regina Baierl: private Gehäuse, Alexander Riescher: Photographien
07.10.2016, 18.30 Uhr: Vernissage
Begrüßung: Franz Ullrich, stellvertr. Vorsitzender des Kunstvereins
Grußwort der Stadt: Dr. Christian Lange, Bürgermeister
Einführung in das Werk von Regina Baierl : Dr. Tassilo Eichberger, Rechtsanwalt und Philosoph, München
Einführung in das Werk von Alexander Rischer: Nora Sdun, Künstlerin und Journalistin, Hamburg
Der Kunstverein Bamberg präsentiert in seiner diesjährigen Jahresausstellung in der Stadtgalerie Villa Dessauer aus Möbeln gefügte „private Gehäuse“ und Studioli von Regina Baierl und Fotografien von Alexander Rischer.
Rischer lebt in Hamburg und hat dort nach einem Studium der Philosophie und Pädagogik an der HfbK Freie Kunst und Fotografie studiert. Mit den Mittel der klassischen Schwarzweiß-Fotografie widmet er sich in Serien vor allem architektonischen Objekten, an denen ihn sowohl die skulpturalen Aspekte wie die geschichtlichen und biografischen Bedeutungen interessieren. Es sind sogenannte Kleinarchitekturen: Flurdenkmale, Friedhofsmöbel, Kapellen, Taubentürme, deren Funktionen oftmals längst verschwunden sind, aber in Erinnerungen und Überlieferungen weitergetragen werden. Darunter sind oft wundersame Dinge mit einem Hang zum Schrulligen oder Skurrilen. In seinen jüngsten Arbeiten verzichtet er auf diese Motive, stattdessen führt er uns in den Sumpf oder ins Gestrüpp, in diffuse Orte als Vehikel, die vertraute Sicht zu verlassen und andere Perspektiven offen zu legen.
Auch Regina Baierl hinterfragt den gewohnten Umgang mit Raum und Erinnerung, indem sie gebrauchte Möbel zu intimen Studioli umwandelt. Baierl ist ausgebildete Architektin, auch gelernte Schreinerin, und lebt als freie Künstlerin in München. Sie erforscht seit Jahren elementare Fragen des Wohnens und Seins im Raum. In ihren Objekten, die real begehbar sind oder als Fotografien präsentiert werden, beobachtet sie Raum, innen-außen, seine vielfältigen Beziehungen und Gegebenheiten. Zusammengesetzt aus mobiliaren Elementen entstehen Gehäuse – auf knappem Raum als “privates Etui des Persönlichen“, z.B. Studierstübchen mit Stuhl, Sitz und Bücherregal.
Wir übersehen vieles im Alltag, übersehen dabei auch oft, welch überraschende Qualitäten eine andersartige Nutzung und Betrachtung von Räumen in unser Leben bringen kann. Gerade heute ist der Raum ein sehr aktuelles Thema: zu wenig und zu teurer Wohnraum, privater und öffentlicher Raum usw. Die Ausstellung regt dazu an, mit Raum bewusster umzugehen und seine individuellen Möglichkeiten und historische Bedeutung zu erleben.