Es gibt sie doch – eine Sammlung zeitgenössischer Kunst in Bamberg, angelegt für die Öffentlichkeit! Die wenigsten wissen davon und kaum einer hat sie in den letzten Jahren sehen können. 2013, zum 190. Jubiläum des Kunstvereins Bamberg ist es soweit: Die Sammlung des Kunstvereins Bamberg von mehr als 750 Originalgrafiken, Kleinplastiken und Fotografien meist namhafter Künstler des
20. Jahrhunderts bis in unsere Zeit hinein, wird in einem Querschnitt für diese Jubiläums-Ausstellung präsentiert. Die Jubiläumsausstellung „Eine Sammlung zeigt ihr Gesicht – von A bis Z“ will die Vielfalt der Positionen an Themen, Gattungen und Genres in dem Konzept einer locken Künstlerreihung von A bis Z zeigen, ergänzt durch Schwerpunkträume zu Einzelthemen wie Phantastischer Realismus, Doppelbegabungen, Konstruktivismus und Neue Tendenzen.
Die Anfänge der Sammlung liegen in den 80er Jahren des vergangen Jahrhunderts, als auf Wunsch der Stadt Bamberg und mit deren Unterstützung vom Kunstverein Bamberg unter seinem damaligen Vorsitzenden Dr. Hans Neubauer eine eigene Sammlung entstand. Neuzugänge wurden wiederholt in Sonderausstellungen präsentiert. Jedoch welch respektable Ansammlung zeitgenössischer Kunst in den beiden Dachkammern der Villa Dessauer in Bamberg schlummert, das wissen selbst viele Kunstvereinsmitglieder nicht. Angefangen hat es mit den Schwerpunktthemen wie Doppelbegabungen, Phantastischer Realismus und konstruktive Kunst. Um dem Besucher neue Blicke auf die Sammlung zu ermöglichen, zeigt der Kunstverein in seiner Jubiläumsausstellung Klassiker und Neuheiten, lange nicht Gesehenes und neu zu Entdeckendes mit ungewohntem Blick. Damit eröffnen sich neue Sichtweisen auf vermeintlich Vertrautes. Gleichzeitig ergibt sich auch ein Einblick in die vielfältigen Strömungen des 20. und 21. Jahrhunderts, so Dr. Barbara Kahle, erste Vorsitzende des Kunstvereins Bamberg.
Unter dem Titel „Eine Sammlung zeigt ihr Gesicht “ werden fünf Wochen lang, vom 16. Juni 2013 bis zum 21. Juli 2013 Original-Grafiken, Gemälde und Skulpturen von internationalen Künstlern wie Stephan Balkenhol, Wolff Buchholz, Eduardo Chillida, Christo, Tony Cragg, Otto Herbert Hajek, Jörg Immendorf, Cy Twombly, Robert Indiana, Robert Wilson, Heinz Mack, Gerhard Merz, A. R. Penck, Günther Uecker, Otto Piene, Siegmar Polke, Hannsjörg Voth, Ludwig Wilding u. v. a.m., wie auch von regionalen Künstlern wie Karlheinz Bauer, Gerhard Böhm, Klaus Schröter und Alfred-Heinz Kettmann präsentiert. Ebenfalls Schenkungen, wie aus dem Nachlaß des Künstlers Ludwig Gebhard.
Gegründet 1823 zählt der Kunstverein Bamberg zu den ältesten und traditionsreichsten Kultureinrichtungen Deutschlands. Zum 190jährigen Bestehen des Kunstvereins Bamberg, der leider bis heute keine eigenen Ausstellungsräume besitzt, wird nicht nur die Sammlung geöffnet, sondern auch die geschichtliche Entwicklung, die Bedeutung und der Wirkungskreis des Kunstvereins Bamberg aufgearbeitet. Gegründet 1823 zählt er zu den ältesten und traditionsreichsten Kultureinrichtungen Deutschlands. Als Bürgerverein,
der sich die Vermittlung der Gegenwartskunst und die Förderung der zeitgenössischen Künstler zum Ziel setzte, ging er hervor aus einem privaten Kreis von Kunstfreunden, zu denen u. a. auch E.T.A. Hoffmann zählte.
Erzählt wird anhand von Originalbelegen wie Urkunden, Protokollen, Bild- und Fotomaterial von den Gründungszielen, ersten Vereinstreffen, wie den Gepflogenheiten und der Rolle des Kunstvereins in der damaligen aufstrebenden Bürgergesellschaft des beginnenden 19. Jahrhunderts; von seinen charismatischen Persönlichkeiten, bis hin zu den heutigen Aufgaben und Kunstvermittlungsaktivitäten im 21. Jahrhundert. Die Ausstellung verweist somit auch auf die wichtigen geschichtlichen und gesellschaftlichen Ereignisse und Errungenschaften der vergangenen zwei Jahrhunderten, die der Kunstverein Bamberg mit
Ausstellungen, Lesungen, Vorträgen, Exkursionen etc. einem interessierten Bürgertum bis heute anbietet.
Und dies rein ehrenamtlich.
Die Ausstellung wird unterstützt von der Stadt Bamberg und der Oberfrankenstiftung.