Tanja Rochelmeyer "Hide and Seek"

22. März - 27. April 2025, Kunstraum Kesselhaus

Öffnungszeiten: Fr 15-18 Uhr Sa/So/Feiertag 11-18 Uhr. Eintritt frei!

Foto: Tanja Rochelmeyer

Punkte, Linien, farbige Flächen – seit mehr als 100 Jahren beschäftigen sich Künstler: innen in unzähligen Variationen und Themen mit Geometrischer Abstraktion. Bis heute ist die Faszination ungebrochen und führt zu eigenständigen Positionen. Tanja Rochelmeyer (geb. 1975 in Essen) bewegt sich mit ihren dynamischen, formal hochpräzise umgesetzten Kompositionen im weiten Feld geometrisch abstrakter, virtuell-räumlicher Malerei und hat hier ihre ganz eigene künstlerische Sprache gefunden. Inspiriert von Architekturbildern entstehen die visionären Räume in der Vorstellung der Künstlerin, bevor sie im nächsten Schritt im Computer als Dokument angelegt werden. In der malerischen Umsetzung, die auf technische Perfektion setzt, nur ganz selten etwa Pinselstriche mit Farbverläufen zulässt, klingt ihre Ausbildung als Ingenieurin nach. „Hide and Seek“ nennt sie ihre Ausstellung in Bamberg, Verstecken Spielen! Die Betrachter sind eingeladen mitzuspielen und die unmöglichen Verschachtelungen, verschränkten Ebenen, kaleidoskopisch zersplitterten Visionen und unterbrochenen Fluchten zu entdecken. Spuren im Raum lassen sich nur begrenzt verfolgen, knicken im falschen Winkel ab oder werden wieder überlagert. Es ist ein trügerisches Spiel, denn die hochkomplexen Raumwelten stiften trotz ihrer ausgefeilten Perfektion mehr Verwirrung, als dass sie Sicherheit und Orientierung geben. Vertrautes und sichere Statik existieren nicht. Vielmehr offenbaren sich labyrinthische Strukturen, die auf die unbeherrschbare Komplexität von Informations- und Denkprozessen im virtuellen Raum verweisen.

Fotos © Maren Jensen

Tanja Rochelmeyer hat für die Ausstellung im Kesselhaus Beispiele verschiedener Serien ausgewählt: vorwiegend in Schwarz-Weiß Tönen gehaltene großformatige Bilder, die entfernt auf tatsächlich existierende Architekturen verweisen, etwa auf das MAXXI von Zaha Hadid in Rom; Kompositionen in Acryl auf Leinwand; mehrschichtige Arbeiten aus transparentem Acrylglas und Flächen aus Acrylfarbe sowie dreidimensionale Objekte aus unterschiedlich gefärbtem, gebogenem und gefaltetem Acrylglas.Tanja Rochelmeyer hat seit 2010 an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teilgenommen. Als Teil des Kunst- und Skulpturenwegs Purple Path im Zusammenhang mit der Kulturhauptstadt Cemnitz 2025 entstand die Installation „Glance“ (flüchtiger Blick) in einem etwa 100 Meter langen Fußgängertunnel des Bahnhofs Flöha.

Kunstraum Kesselhaus
Untere Sandstr. 42
Eingang Am Leinritt

96049 Bamberg

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"Die negative Lust beim Betrachten alter weißer Männer. Über Gerhard Richters 48 Portraits"

3. April, 19 Uhr, Stadtgalerie Villa Dessauer

Ein Vortrag von Prof. Wolfgang Brassat. Die 48 Portraits, mit denen sich Gerhard Richter 1972 auf der 36. Biennale von Venedig zum ersten Mal einem internationalen Publikum präsentierte, sind ein Hauptwerk des Künstlers. Sie haben gleichwohl nie die Popularität anderer bedeutender Werkkomplexe Richters erlangt, etwa diejenige des Zyklus 18.10.1977, der den RAF-Terrorismus thematisiert (1988, New York, Museum of Modern Art), des Kölner Domfensters (2007) oder des Birkenau-Zyklus (2014, Berlin, zurzeit Neue Nationalgalerie). Dies dürfte auch an ihrem komplexen, schwer fassbaren Inhalt liegen, vor allem aber der Tatsache geschuldet sein, dass die dauerhafte Präsentation dieser Gemälde im Kölner Museum Ludwig, wie auch diejenigen in verschiedenen Ausstellungen in Aachen, Utrecht, Innsbruck, London und anderenorts, bei weitem nicht an die herausfordernde Präsenz und Wirkungsmacht heranreicht, die sie als Installation an ihrem eigentlichen Bestimmungsort, dem Deutschen Pavillon in den Giardini der Lagunenstadt, entfalten konnte. Der Vortrag wird ausführlich auf den Bestimmungsort der 48 Portraits eingehen, den in der NS-Zeit errichteten Deutschen Pavillon, an dem der 1932 in Dresden geborene Künstler mit seinen Abmalungen von Porträtfotos berühmter Männer, die er Lexika entnahm, die Frage aufwarf, wie eine positive männliche Identitätsbildung nach der Erfahrung von Krieg, dem Verlust des Vaters und zwei deutschen Diktaturen überhaupt noch möglich war.

 

Wolfgang Brassat ist seit 2006 Inhaber des Lehrstuhls für Kunstgeschichte, insbesondere neuere und neueste Kunstgeschichte der Universität Bamberg.

Stadtgalerie Villa Dessauer

Hainstr. 4a

96047 Bamberg

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Mitgliederversammlung und Neuwahl des Vorstandes

11. April 2025, 18 Uhr, Kunstraum Kesselhaus

Zeit für einen Wechsel! Nach 15 Jahren endet die Vorstandsschaft von Barbara Kahle, ebenso wie die der Schriftführerin Maren Jensen - 11 Jahre dabei - und des Kassenwarts Jürgen Wilhelm - 9 Jahre dabei. Wir feiern Abschied und Neubeginn bei Häppchen und Getränken, für Musik sorgt Malayka Erpen. 

Kunstraum Kesselhaus
Untere Sandstr. 42
Eingang Am Leinritt

96049 Bamberg

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"Mit dem Geist des Konkreten - Eugen Gomringer und Friedrich Vordemberge-Gildewart"

13. April 2025, 12 Uhr, Lichtspielkino

Foto © Jacobia Dahm

Der Dichter Eugen Gomringer und „Vater“ der konkreten poesie, einer experimentellen Form der Poesie und damit eine der wenigen Genreerfindungen seit dem 2. Weltkrieg im deutschsprachigen Raum, wurde im Januar 2025 runde 100 Jahre alt. Wir gestalten zu Ehren des polyglotten Kunstvermittlers, Sammlers und Begründers des ehemaligen IKKP in Rehau/Ofr., eine Matinee und zeigen einen Dokumentarfilm (2023, 43 Min) von Ralph Goertz und Prof. Dr Stefan Lüddemann und die Bamberg Premiere von Nora Gomringers Kurzfilm „das kleine gelbe quadrat“ (2025, 5 Min)  an. Eine konkrete Köstlichkeit gibt es zum Abschluss.  Eintritt frei!

Lichtspielkino 

Untere Königstor. 34

96052 Bamberg

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