Anna und Bernhard Blume, Albert Coers, Natalie Czech, Hanne Darboven, Jimmi Durham, Michaela Eichwald, Peter Engel, Anett Frontzek, Jochen Flinzer, Gilbert&George, Eugen Gomringer, Manuel Graf, Michael Hakimi, Albert Hien, Klara Hobza, Jenny Holzer, Notburga Karl, Till Krause, San Keller, Joseph Kosuth, Dana Lürken, Nanne Meyer, Matt Mullican, Dietmar Pfister, Gunter Reski, Dieter Roth, Heidrun Schimmel, Falk Schwalbe, Fritz Schwegler, Stefanie Senge, Judith Siegmund, Thomas Trinkl, Cy Twombly, Timm Ulrichs, herman de vries, Jorinde Voigt, Herbert Weber, Lawrence Weiner u.a.
Gruppenausstellung – sagen und zeigen
Freitag 25.09.2015 17.30 Uhr: Vernissage
Einführung: Barbara Kahle und Notburga Karl
Grußwort: Dr. Christian Lange
im Rahmen der langen Nacht der Sonderausstellungen zum Jubiläum von St.Michael geöffnet bis 24 Uhr, mit Performances von: Die Bismarx, San Keller, Olga Seehafer, Stefanie Trojahn
Das Plakat zur Ausstellung ist als Sonderedition in Farbe gedruckt worden. Mitglieder des Kunstvereins können es zum Preis von 70 Euro erwerben!
“Und die Kunst selbst ist immer die Kunst, es nicht zu sagen, die Kunst, das Unsagbare im Darstellungsprozess selbst zur Ex-Positio zu bringen.” (Nancy 1994, 177)
Wenn Künstler in ihren Werken Sprache bzw. Schrift bildhaft werden lassen, dann erhält Schrift im Bild neben einer semantischen Bedeutungserweiterung oft auch einen autopoetischen Stellenwert. Man denke nur an die Schriftspuren Cy Twomblys oder herman de vries’. Sagen und Zeigen sind sehr unterschiedliche Modi, Wirklichkeit sinnvoll zu erschließen, die aber aufeinander bezogen bleiben. Die Frage nach der Schrift – einem schnell decodierbaren Zeichensystem – stellt deshalb spannenderweise auch die Frage nach dem Status des Bildhaften und Sichtbaren neu, und was es nun von einem decodierbaren Text mit Textbotschaft unterscheidet. Bildwissenschaftler wie Gottfried Böhm pochen dabei auf die Eigenlogik der Bilder, die gerade nicht durch Sprache ersetzt werden könne. Dieter Mersch spricht Bildern einen besonderen “Zeigegestus” zu und markiert damit ebenfalls einen Unterschied zwischen Bild- und Textlogik.
Historisch besteht das Zusammenspiel zwischen Bild und Schrift schon sehr lange, man denke etwa an mittelalterliche Handschriften und Buchmalerei. Gerade mit dem Namen unserer Stadt sind berühmte illuminierte Handschriften verbunden. Die ungemein wichtige Rolle von St.Michael als Schreibschule und die Bedeutung ihrer Bibliothek als Stätte der Bildung stehen außer Zweifel.
Die Ausstellung des Kunstvereins in der Städtischen Galerie Villa Dessauer möchte die Festivitäten von St.Michael zum Anlass nehmen, um der Frage nachzugehen, welche Rolle der Schrift bzw. dem Text in der zeitgenössischen Kunst zukommt, und in welcher Weise dabei je eine spezifische Bild- und Textlogik aktiviert wird.