Vom 30. April bis zum 12. Juni präsentiert der Kunstverein Bamberg das deutsch-italienische Künstlerprojekt Lo Spirito del Lago. Die Kölner Künstler Birgit Kahle und Peter Gilles und auf italienischer Seite Giampiero Zanzi haben vor 20 Jahren dieses Projekt auf der Isola Bella im Lago Maggiore ins Leben gerufen. Diese beliebte Touristeninsel wird von der prachtvollen barocken Schlossanlage der Borromäer und den malerischen ehemaligen Fischerhäusern bestimmt. Ein außergewöhnliches Ambiente und historische Räume bilden bis heute die Basis für jährliche Ausstellungen von deutschen und italienischen Künstlern; Gäste aus weiteren Ländern bereichern die temporären Präsentationen, – Und nun also erstmalig Lo Spirito del Lago in Deutschland, im barocken Bamberg.
Beteiligt sind Künstler, die in den letzten Jahren mehrfach bei diesem Projekt vertreten waren – allesamt arrivierte Kunstschaffende, die international in zahlreichen Museen zu finden sind, allerdings nicht unbedingt dem mainstream des Kunstmarktes folgen, sondern ihren eigenen Weg gesucht haben: auf italienischer Seite Künstler aus dem Mailänder Umkreis, etwa Ferdinando Greco, der in seinen großformatigen Bildern ausgesprochen materialreich arbeitet und dabei einer expressiv-erzählenden Darstellungsweise verbunden ist. Aus der rheinischen Kunstszene ist Günter Weseler vertreten, der in den 60er Jahren für seine atmenden Fellobjekte gefeiert wurde und derzeit eine fulminante Wiederentdeckung erfährt.
Peter Gilles hat in den 80er und 90er Jahren die Kölner Kunstszene durch Performances und Aktionen maßgeblich mitgeprägt. Körperliche Extremsituationen, die Grundlagen menschlicher Existenz – all das ist gegenwärtig in seinem wichtigsten Malmittel: dem Eigenblut. Die in Belgien lebende Carolein Smit zählt zu den innovativsten, mit Keramik arbeitenden Künstlerinnen. Ihre Tierfiguren, zunächst opulent – dekorativ erscheinend, öffnen dann aber den Blick für menschliche Abgründe. Ein leichter Horror, das Ausloten von Emotionen bis hin zu Grenzüberschreitungen ist vielen dieser Arbeiten eingeschrieben – quasi das geheime Verbindungsmoment dieser unterschiedlichen Künstler – Rabenschwarzes eben, wie es der Rabe als ständiger Begleiter des Kunst- und Ausstellungsprojektes mit sich bringt.
Dr. Hartmut Kraft, Kunstsammler und Mediziner aus Köln wird in die Ausstellung einführen.